Toriyama-Nachricht aus dem »30th Anniversary Super History Book«

Beitrag von Matt @Matt@m.bratpfannenberg.com

Seit dem 21. Januar 2016 ist das 30th Anniversary Dragon Ball: Super History Book (超史集; Chōshishū) in Japan erhältlich. Akira Toriyama eröffnet dieses Buch mit den folgenden Worten:

Cover von Dragon Ball: Chōshishū
Anscheinend feiert Dragon Ball sein dreißigjähriges Jubiläum.

30 Jahre! Das ist unglaublich! Obwohl es eine Serie ist, die ich selbst begonnen habe, bin ich trotzdem überrascht.

Natürlich habe ich nicht durchgängig 30 Jahre lang an dem Manga gearbeitet, also sollte ich jetzt nicht zu sehr übertreiben. Die Manga-Serie fand nach ungefähr 10 Jahren ihr Ende, was bedeutet, dass sie die restlichen 20 Jahre dank der Unterstützung der Fans und der Mitarbeiter durchstehen konnte.

Das ist wirklich ziemlich unglaublich!

Ich habe wirklich großes Glück, einen solchen Manga zu haben!

Als Dragon Ball in [Manga-]Serie ging, machte mir gleich zu Beginn zu wenig Vorbereitungszeit Probleme. Ich hatte also von Anfang an kaum Ahnung, was im nächsten Kapitel passieren würde, von der weiteren Zukunft ganz zu schweigen. Trotzdem gefiel mir, es so zu zeichnen, da es der Story eine aufregende Unberechenbarkeit gab (Selbst ich wusste nicht, was passieren würde!) und so machte ich bis zum Schluss weiter.

Obwohl ich Dragon Ball offensichtlich liebe, ist es nicht die Art von Serie, die ich normalerweise bevorzuge, da mir einfacherer, dümmerer Kram gefällt. Ich habe [zu dieser Zeit] kaum Manga gelesen, aber beim Zeichnen der Serie erinnerte ich mich an die Begeisterung. Ich fühlte mich wie damals, als ich Manga in der Grundschule las. Auf bestimmte Art sah ich, für ein Shōnen-Manga-Magazin zu arbeiten, einfach als Job an, seltsamerweise musste ich mich nie besonders anstrengen, um mir die Story auszudenken. Ich denke das war so, weil ich mich entspannen und sie, ohne mich selbst unter Druck zu setzen, zeichnen konnte.

Es war auch ein glücklicher Zufall, dass der Charakter Son Goku zu einem ziemlich frühen Zeitpunkt ein Eigenleben entwickelte. Seine Albernheiten als Kampf-verrückter Hauptcharakter trieben die Geschichte voran. Dann, als der Anime begann, stand Gokus Persönlichkeit dank Masako Nozawas1 Stimme endgültig fest, und, wenn ich den Manga zeichnete, half diese fröhliche Stimme dabei ihn weiterhin wie von selbst handeln zu lassen.

Nachdem die Manga-Serie beendet war, konzentrierte ich mich auf meinem nächsten Job2, also bin ich, obwohl ich dazu selbst nicht viel beigetragen habe, Shueisha und den anderen für die weitere Unterstützung von Dragon Ball wirklich dankbar. Besonders Bandai hat wirklich einiges bewirkt und viele neue Fans geschaffen.

Nur wegen all den genannten kann ich über ein dreißigjähriges Jubiläum sprechen.

Noch einmal vielen Dank.

Ich hatte Dragon Ball hinter mir gelassen, aber, wenn man sich ansieht, wie sehr mir dieser Realfilm auf die Nerven ging3, wie ich dieses Drehbuch für den Anime-Film überarbeitete4 und ich mich über die Qualität des TV-Animes beschwerte5, denke ich, dass es irgendwann zu einer Serie geworden ist, die ich zu sehr mag um sie jemals allein zu lassen. 

Zum Schluss noch etwas an all die Fans, denen Dragon Ball gefällt:

Vielen Dank!! Von ganzem Herzen!!

— Akira Toriyama 2016
1 Akira Toriyama betonte in der Vergangenheit immer wieder, dass er dank Masako Nozawas Stimme den Charakter Son Goku festigen und weiter an ihm schreiben konnte. In Toriyamas Daizenshū 3-Interview erzählt er, dass er Nozawa für die Rolle auswählte, nachdem er sich die Casting-Tonbänder der Kandidaten angehört hatte.

2 Akira Toriyama fertigte für die nur als Anime umgesetzte TV-Serie Dragon Ball GT, die dort ansetzte, wo die Geschichte des Mangas endete, Character- und Umgebungs-Designs an. Danach zeichnete Toriyama kurze One-Shot-[Manga-]Serien, z.B. Tokimecha, für Shueisha. Seine einzigen "längeren" [Manga-]Serien (mit je 12 bis 14 Kapiteln) nach Dragon Ball waren 1997 Cowa!, 1998 Kajika und 2000 Sand Land. Toriyama arbeitete dann an weiteren One-Shots und Kurzserien, bis er 2013 mit Jaco the Galactic Patrolman zu Dragon Ball zurückkehrte.

3 In einem Interview mit Asahi Shimbun Digital erwähnte Akira Toriyama, dass dem Drehbuch des amerikanischen Realfilms Dragonball: Evolution aus dem Jahr 2009 "das Gefühl für die Welt und ihre Eigenheiten" fehlte, das Produktionsteam "eine merkwürdige Selbstsicherheit" hatte und der Film schlussendlich etwas war, dass er "nicht wirklich als Dragon Ball, der [seine] Erwartungen erfüllt hat, bezeichnen konnte."

4 In einem interview mit Ure-Pia Sōken erzählt der Drehbuchautor von Battle of Gods, Yūsuke Watanabe, von der Geschichte, wie er Akira Toriyama sein ursprüngliches Drehbuch übergibt und schlussendlich ein vollkommen neues zurück bekommt, das den kompletten Film überschreibt und auch neue Charakter-Dialoge enthält.

5 Akira Toriyama stellt hier nicht klar, welche Anime-Serie er meint. In einem Interview mit dem japanischen WIRED-Magazin erwähnte er 1996, dass er den Anime betreffend "mit der 'aufrichtiger Held'-Darstellung, die sie für [Son Goku] wählten, immer unzufrieden" war. In dieser neuen Nachricht meint Toriyama chronologisch gesehen (nach Evolution und Battle of Gods) wahrscheinlich entweder Dragon Ball Kai oder Dragon Ball Super.





Quelle: kanzenshuu.com

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