Interview mit Akira Toriyama & Katsuyoshi Nakatsuru von 2003

Beitrag von Matt @Matt@m.bratpfannenberg.com

Am 3. Oktober 2003 erschien in Japan mit dem »TV Anime Guide: Dragon Ball Z Son Goku Densetsu« ein Buch, das viele Informationen zu der zweiten TV-Anime-Umsetzung des Dragon Ball-Mangas (Dragon Ball Z) zusammenfasste und auch neue Enthüllungen bot. Son Goku Densetsu enthielt außerdem ein Interview mit Dragon Ball-Autor Akira Toriyama und dem Anime-Character-Designer und Animator Katsuyoshi Nakatsuru.

Cover des TV Anime Guide: Dragon Ball Z Son Goku Densetsu
Also, wann sind Sie beide sich das erste Mal begegnet?
Akira Toriyama: Na ja, ich bin mir ziemlich sicher, dass unser erstes Treffen hier [in Toriyama-senseis Haus] war.

Katsuyoshi Nakatsuru: Das ist richtig, es war vor ungefähr sieben Jahren.

Toriyama: Lief der Dragon Ball-Anime damals noch im Fernsehen...?

Nakatsuru:
Es war genau zu der Zeit, als sich Dragon Ball GT gerade dem Ende zuneigte und eine neue Serie — ein Dr. Slump-Remake — kurz davor war zu starten.

Welchen Eindruck hatten Sie von Toriyama-sensei, bevor Sie ihn persönlich trafen?

Nakatsuru: Ich denke, dass ein Comic ein Medium ist, bei dem die Persönlichkeit wirklich übertragen wird. Sie haben immer kurze Sachen auf die leeren Seiten der Tankōbon, wie beispielsweise "Ich in der Vergangenheit", gezeichnet. Bei diesem Anblick dachte ich: "Er scheint ein ziemlich witziger Kerl zu sein."

Toriyama: Ich erinnere mich, dass mir mein Redakteur sagte: "Drüben bei Toei Animation gibt es einige Animatoren, die genauso zeichnen können wie du." Einer davon war Nakatsuru-kun. Das klang für mich wie "also kannst du dich jetzt ausruhen". (lacht)

Nakatsuru:
Was meinen Sie mit "ausruhen"? (lacht)

Toriyama: Vielleicht, dass du an meiner Stelle zeichnen könntest? (lacht) Jedenfalls war es wirklich atemberaubend, als sie mir echte Illustrationen von dir zeigten! Selbst jetzt kann ich sie manchmal nicht unterscheiden — "Habe ich jemals soetwas gezeichnet?" Aber dann denke ich: "Die Muskeln sind besser gezeichnet als ich das kann... also muss es von Nakatsuru-kun sein." (lacht)

War es eine Dragon Ball-Illustration?
Toriyama:
Was war es nochmal? Ich bin vergesslich, aber du hast Cashman - Der Krieger der Sparbüchse1 für V-Jump gezeichnet, oder? Damals dachte ich: "Er ist so unglaublich?" Es ist so, als wären Nakatsuru-kuns Arbeiten noch mehr ich als meine eigenen.

Nakatsuru:
Sie sind wirklich zu freundlich.

Toriyama: Als Animator kannst du aus jeder Perspektive ordentlich zeichnen. Deine Blickwinkel von oben sind beispielsweise wirklich, wirklich gut. Auch die Posen während einer Bewegung. Bei Comics kann ich nur Posen einsetzen, die ich mag, oder, die einfach zu zeichnen sind, aber, dass du eine Pose, die Teil der Gehbewegung ist, korrekt zeichnen kannst, ist einfach großartig.

Nakatsuru: Das war mir überhaupt nicht bewusst. Damals kaufte ich nicht nur die Tankōbon, sondern auch die Shōnen Jump aus der ich Dragon Ball herausschnitt, um es zu sammeln. Das machten alle Keyframe-Animatoren, die den aktuellen Zeichenstil nachahmen wollten. Vielleicht lag es daran...

Toriyama: Es gab oft Stellen an denen ich dachte: "Ich würde aus diesem Blickwinkel nicht zeichnen." Übst du also, Dinge aus allen möglichen Blickwinkeln zu zeichnen? Oder ist das etwas, mit dem man geboren werden muss?

Nakatsuru: Gehende oder laufende Personen sind in einer Animation, einem "bewegten Bild", nur eine Aneinanderreihung einzelner Illustrationen. Bei dieser Arbeit muss man sie einfach zeichnen. Vögel, Pferde, was auch immer...

Toriyama: Ah, und selbst jetzt kann ich kein galoppierendes Pferd zeichnen. (lacht)

Nakatsuru: Dinge, wie, dass man das Knie hier nicht zu weit nach oben strecken darf — Ich denke, dass es einem bei der Arbeit wieder einfällt. Ich bin aber noch nicht wirklich "dort" angekommen. Es gibt wirklich "atemberaubende" Leute in der Anime-Industrie, die unglaublich gut sind, und an die selbst ich nicht heranreiche.

Was halten Sie davon, wie ein Animator, jedes Einzelbild nacheinander zu zeichnen? Wollen Sie es nicht versuchen?
Toriyama:
Auf gar keinen Fall. (lacht) Ich meine, man muss sie selbst für eine Sekunde zeichnen, oder? Definitiv nicht. (lacht)

Nakatsuru:
Im Durchschnitt benötigt man acht Zeichnungen für eine Sekunde.

Toriyama:
Jetzt will ich wirklich nicht all die Zwischenbewegungen zeichnen. (lacht)

Hat Sie der Anime beeinflusst?
Toriyama: Die eckigen Illustrationen. Vielleicht war das eine Angewohnheit der Animatoren, aber in der Anime-Version hatte es immer diesen eckigen Touch. Bei dem Anblick dachte ich, dass diese Härte gut zu den Kämpfen passte, und so versuchte ich es beim Zeichnen des Originals nachzuahmen. Dadurch erhielt es ein Gefühl von Geschwindigkeit und ich konnte auch meine Arbeitsgeschwindigkeit erhöhen. Während der [Manga-]Serienproduktion suchte ich wirklich immer fieberhaft nach Wegen, um weniger Arbeiten zu müssen. (lacht) Auch die Schattierungsmethode, bei der wie bei Cel-Animation einzelne Bereiche getrennt ausgemalt werden, war einfacher durchzuführen.

Nakatsuru: Entschuldigung, aber ich wollte Sie heute etwas fragen: Es wurde entschieden einen Dragon Ball-Realfilm in Hollywood zu machen, oder? Was denken Sie darüber?

Toriyama: Ah... ich habe überhaupt keine Ahnung. (lacht) Als ich vor kurzem in New York war2, sprach jemand von dem Filmstudio mit mir. Jedenfalls beschäftigen sie sich über eine sehr lange Zeit mit einer Arbeit. Es ist nicht selten, dass vom Start des Projekts bis zu der Vollendung zehn Jahre vergehen. Also habe ich wirklich keine Ahnung. Ich habe noch nicht einmal eine Idee, welcher Schauspieler Goku spielen sollte. Sie haben mich tatsächlich gefragt: "Wen würden Sie für die Rolle wollen?" Mir fiel aber niemand ein und ich konnte nicht antworten.

Nakatsuru: Sie hatten kein Vorbild für Goku, selbst als sie damals den Comic zeichneten?

Toriyama: Ich hatte keines.

Nakatsuru-san, wann hatten Sie erstmals beruflich mit Toriyamas Arbeit zu tun?
Nakatsuru:
Ich fing bei Dragon Ball an. Mit Episode 4, in der Oolong zum ersten Mal auftaucht.

Toriyama: Die vierte Episode? So früh?

Nakatsuru:
Ja. Auch bei dem Part in dem Kame-Sennin erstmals ein Kamehameha vor Goku abfeuert und seine Muskeln plötzlich herausplatzen, und viele andere.

Machten Sie damals In-Between-Animation?
Nakatsuru:
Nein, ich machte Keyframes.

Toriyama: Hä? Was sind Keyframes und In-Between-Animation?

Nakatsuru: Keyframes sind die Zeichnungen, die die Hauptpunkte der Bewegung ausmachen, bei In-Beetween-Animation hingegen werden die Bilder gezeichnet, die die Bewegungen zwischen den Keyframes zeigen. Die Handlung und das Timing werden von den Keyframes bestimmt. Es gibt Keyframe- und In-Between-Animatoren, die sich die Arbeit teilen.

Toriyama: Ah, also so wird es gemacht.

Nakatsuru: Dragon Ball ist lange her, es war kurz nachdem ich angefangen hatte, also habe ich immer angespannt gezeichnet und mir ununterbrochen Sorgen gemacht.

Sensei, ich habe gehört, dass Sie den Titel Dragon Ball Z vorgeschlagen hatten.
Toriyama:
Ah, das ist richtig.

Es gibt das Gerücht, dass sie es nach einem Energie-Ergänzungsmittel, das "Z" im Namen hat, benannt haben.
Toriyama:
Das stimmt nicht~. (lacht) "Z" ist der letzte Buchstabe des Alphabets, oder? Jedenfalls wollte ich ab diesem Zeitpunkt den Comic wirklich beenden, (lacht) also fügte ich dem Titel mit dem Gedanken "Das war's, Leute~" ein "Z" hinzu. Ich kann mich nicht erinnern, irgendetwas mit einem Energie-Ergänzungsmittel gesagt zu haben. Gerüchte können so wild sein. (lacht)

Nakatsuru: Hatten Sie noch etwas anderes, außer dem "Z", im Sinn?

Toriyama: Nein, wahrscheinlich nicht. Ich dachte: "Sie müssen den Titel eigentlich nicht ändern, oder?" Aber jemand von dem Anime-Staff forderte es und sagte: "Wir wollen es auffrischen", also sagte ich einfach: "Das sollte reichen."

Nakatsuru: Dragon Ball hört genau mit Gokus Hochzeit auf, und dann beginnt Dragon Ball Z mit der Ankunft von Gokus älterem Bruder, Raditz.

Toriyama: Wow, ist das so? Dann war das ein perfekter Schnittpunkt.

... das ist [über] ein Jahrzehnt her, und es ist Ihnen bisher nie aufgefallen? (lacht)
Toriyama:
Hahaha. (lacht)

Dachten Sie bei Charakter-Kostümen und Ähnlichem auch an das Material?
Toriyama:
Nur grob, aber ich habe daran gedacht. Für Goku zum Beispiel hauptsächlich Baumwolle. Wie man es erwarten würde ist es bei Goku und Piccolo Baumwolle. Bei den Brustpanzern von Freezas Truppen meine ich an festen Gummi gedacht zu haben, die Unterwäsche wäre aus Strumpfhosen-ähnlichem Material.3

Nakatsuru: Wie sieht es mit den Farben aus?

Toriyama: Bei Goku dachte ich an Shaolin-Tempel, wie sie in Kung-Fu-Filmen vorkommen, also entschied ich mich für Yamabuki-iro.4 Was die Farbe betrifft wäre das aber ziemlich eintönig, also habe ich wahrscheinlich deswegen den Obi und Ähnliches blau gemacht. Ich achtete am meisten darauf, Farben zu wählen, die einen Kontrast mit dem Hintergrund bilden und nicht damit verschmelzen.

Nakatsuru: Freeza ist in seiner finalen Form nackt, oder?

Toriyama:
Hmm... schwer zu sagen. Ich denke, er ist wahrscheinlich nackt, aber ich meine, dass er in seiner ersten Form und den anderen eine Hose trägt.

Nakatsuru: Während der Freeza-Saga machte ich mir darüber Sorgen, was ich mit den Schulter-Protektoren auf den Brustpanzern machen sollte — Wie sollten sie sich verhalten, wenn der Arm gehoben wird? Sie sehen ziemlich starr aus, aber ich dachte: "Vielleicht ist es OK, wenn sie sich biegen?"

Toriyama: Ja, das stimmt. Zuerst stellte ich sie mir als starr vor, wie Plastik, aber im Verlauf der [Manga-]Serie stellte ich fest: "Sie können sie nicht tragen, wenn sie starr sind. Sie können ihre Arme nicht heben, oder?" (lacht) Also ließ ich sie mehr nach "vielleicht ist es Gummi?" aussehen.

Nakatsuru: Im Verlauf der [Manga-]Serie kam es zu Illustrationen, auf denen sich die Schultern der Panzer verbogen, also stellten auch wir fest: "Ah, also ist es OK sie zu verbiegen." In anderen Worten war das ein Beispiel für "die Antwort liegt immer im Original". Im Zweifel sollte man sich daran (an die Original-Arbeit) wenden. Ich rede jetzt zu viel, aber immer, wenn ich Charaktere für andere Arbeiten mit diesem Gefühl designe, werden Leute vom Animationsstudio sauer auf mich und sagen: "Nur damit kann ich es nicht verstehen". (lacht

Für die Cover-Illustration dieses Buchs machten Sie, Toriyama-sensei, das Layout und zeichneten den Roh-Entwurf, und Nakatsuru-san machte Nachbesserungen und kolorierte. Ist es lange her, dass sie einen Super Saiyajin gezeichnet haben?
Toriyama:
Vor nicht allzu langer Zeit zeichnete ich ein Cover für V-Jump, aber wahrscheinlich ist es seitdem der erste. "Ich werde Goku definitiv nie wieder zeichnen", dachte ich. (lacht) Ich muss aber auch die Dragon Ball Kanzenban-Cover zeichnen.

Wie war es dieses Mal mit Nakatsuru-kun zusammenzuarbeiten?
Toriyama:
Es war in Ordnung, aber, dass ich nur das Storyboard schnell hinwerfe und Nakatsuru-kun danach den ganzen Rest der Illustration übernimmt, das wäre, was ich wirklich gerne hätte. (lacht)

Nakatsuru: Das kann ich nicht.

Toriyama: Es wäre aber meine Wunschvorstellung, Nakatsuru-kun (lacht) — dass du etwas aufpolierst, das ich halbherzig hingekritzelt habe.

Es ist selten einen Partner zu finden, von dem man so fasziniert ist.
Toriyama:
Das denke ich definitiv. Bei ihm habe ich dieses beruhigende Gefühl, wie: "Wenn es Nakatsuru-kun ist, wird alles gut gehen." Also kann ich, wie bei dem Roh-Entwurf für dieses Buch, einfach schlampig zeichnen. (lacht)

Nakatsuru: Sie übertreiben mit ihrem Lob. Selbst wenn ich versuche es irgendwie wie das Original aussehen zu lassen, ist es vollkommen anders. Das, was ich immer fühle — ich nehme an es ist die Aura, die eine Zeichnung immer ausstrahlt — kann nicht nachgeahmt werden.

Toriyama: Jetzt überschätzt du mein Können aber etwas.

Nakatsuru: Nein, das ist nur, was ich zufällig fühlte, als ich es ansah. (lacht) Ich denke immer, dass ich ein bisschen besser zeichnen kann, wenn ich es verstehe, aber das scheint mir nie gut zu tun.

Sind Sie für diesen Roh-Entwurf viele verschiedene Layouts durchgegangen?
Toriyama:
Das Konzept und die Charaktere standen schon fest, also ging es eigentlich nur noch um die Positionierung und Größe der Charaktere.

Nakatsuru:
Wie schon erwähnt, habe ich es nur zu Ende gebracht.

War es auch schon lange her, dass Sie Charaktere wie den jungen Goku und Trunks gezeichnet haben?
Toriyama:
Das war es. Ich konnte mich sogar nicht richtig erinnern, wie Trunks' Kleidung aussah. (lacht)

Sensei, wie sahen Sie sich den Anime an?
Toriyama:
Betreffend meine eigene Arbeit im Fernsehen ausgestrahlt zu sehen, war ich schüchtern. Ich schaltete zwar immer auf den richtigen Sender, warf aber dann [dem Fernseher] die ganze Zeit nur flüchtige Blicke zu. 

Nakatsuru: Sahen sich Ihre Kinder es gemeinsam mit Ihnen an?

Toriyama: Nein, ich glaube nicht, dass sie sich es ansahen. (lacht) Vielleicht war es ihnen peinlich.

Hatten Sie zu der Zeit, als es animiert wurde, irgendwelche besonderen Wünsche?
Toriyama:
Nein, ich habe mich nicht wirklich eingemischt. Ich weiß nur, dass ich zu Beginn des Anime zu ihnen sagte: "Ich denke, dass ihr vielleicht zu sehr versucht die Farbauswahl von Dr. Slump — Arale-chan darauf anzuwenden." Ich meinte damit, dass es ein wenig zu bunt war.

Nakatsuru: Also hatten Sie das Gefühl, dass "das Original und der Anime verschiedene Dinge sind"?

Toriyama: Ah, ich hatte tatsächlich dieses Gefühl. Es gibt jede Menge Dinge, die ich nicht über Animation weiß, also dachte ich, dass es am besten wäre, es den Profis zu überlassen. Außerdem wäre es für mich wirklich unmöglich gewesen den Anime jede einzelne Woche gründlich zu kontrollieren. Aber was hältst du davon? Ist es am besten, wenn sich der Schöpfer des Comics nicht zu sehr zum Anime äußert?

Nakatsura: Es ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Wir wären dankbar wenn sie uns Dinge, die wir nicht verstehen, und Ähnliches erklären würden. Andererseits sind Forderungen, wie beispielsweise "verpasst den Charakteren den selben Touch wie im Original", wegen unserer Arbeitsweise schwierig durchzuführen. Es ist eine Gruppenarbeit, also gibt es Feinheiten, die wir nicht allzu genau nachahmen können.

Toriyama: Das stimmt.

Wie dachten Sie sich während Dragon Ball die Entwicklung der Story aus?
Toriyama:
Ich ging immer so vor: "Mach immer das Gegenteil von dem, was die Leser erwarten." Bei dem Tenkaichi Budōkai sagte mir mein Redakteur, dass wir viele Postkarten bekamen in denen stand: "Goku wird gewinnen, oder?" Also entschied ich: "Dann werde ich eben Goku den Wettkampf verlieren lassen." Das ist meine schlechte Angewohnheit. Selbst ganz am Anfang machte ich zuerst aus Goku den "am einfachsten aussehenden Hauptcharakter an den ich denken konnte".

Nakatsuru: Oh, wirklich?

Toriyama: Ich gab ihm altmodische runde Augen und Ähnliches. Mein Redakteur sagte mir aber Dinge wie: "Ändere die Frisur", also fing er nach und nach an immer mehr herauszustechen. (lacht) Selbst dann hieß es: "Irgendetwas fehlt. Wie wäre es mit einem Schwanz, oder so?" (lacht) Wahrscheinlich war das nur ein Scherz von ihm, aber ich tat es, weil ich dachte: "Wenn es nur ein Schwanz ist, wieso nicht?" Und so wurde Goku wie er in der [Manga-]Serie auftaucht geboren. Aber war es schwierig Goku mit seiner Frisur in Bewegung im Anime darzustellen?

Nakatsuru: Nein, es war überraschenderweise nicht so schlimm. Die Spitzen in Gokus Frisur sind im Grunde in zwei große Bereiche unterteilt, und wenn er sich umdrehte, musste man diese eigentlich nur so zeichnen als hätten sie die Plätze getauscht. Ihn sich langsam umdrehen zu lassen war aber etwas problematisch. Ihre Zeichnungen haben viele Eigenschaften, die einfach nachzuahmen sind, Toriyama-sensei. Alle Einzelelemente sind sehr sauber angeordnet, also ist es nicht so schwer, so lange man sie verstehen kann. Nur die Balance zwischen den Elementen ist etwas unklar. (lacht) Auch die weiblichen Charaktere waren kompliziert. Ebenso die Gesichter, aber besonders die Körperlinien. Die Balance zwischen der Größe des Kopfes und des Körpers war ziemlich empfindlich und schwer nachzubilden.

Toriyama:
Ich war auch ziemlich vorsichtig. Nur ein wenig daneben, und schon sieht das Gesicht merkwürdig aus. Ich kann keine solchen perfekten Linien zeichnen, also muss ich auch jetzt noch beim Zeichnen von weiblichen Charakteren aufpassen. Deswegen gibt es in Dragon Ball nicht viele Mädchen. (lacht) Am einfachsten war Kame-Sennin zu zeichnen. Seine Augen werden von einer Sonnenbrille verdeckt, also war es egal, wie gut ich ihn zeichnete, er war immer Kame-Sennin.

Wen bevorzugen Sie: Bulma oder Chichi?
Toriyama:
Um ehrlich zu sein habe ich Chichi als Charakter nicht besonders gern. (lacht) In der Mitte des Comics fing ich an so zu denken: "Ich will sie nicht mehr zeichnen", und dann leistete ich mir auf eine Art selbst Widerstand und entschied: "Du musst sie zeichnen, wenn sie Gokus Ehefrau wird, also verheirate die beiden!" Also habe ich sie als eine Art Bestrafung gezeichnet. (lacht)

Nakatsuru: Also war das Ihr Hintergedanke! (lacht)

Toriyama: Die Frauen, die ich zeichne, haben alle dieselbe Art von Persönlichkeit. Ich kann keine sanften Mädchen zeichnen, ich weiß nur, wie man welche mit starkem Willen zeichnet.

Mit den Dragon Ball Kanzenban wird die Serie neue Fans hinzugewinnen. Ich denke, dass diese als Fans wahrscheinlich auch irgendein neues Dragon Ball Z sehen wollen. Wie wäre das, Sensei — Wieso nicht ein Mal im Jahr oder so ein neues animiertes Werk produzieren?
Toriyama:
Ah, das würde ich gerne sehen.

Nakatsuru: Goku ist im letzten Kapitel aber ziemlich alt. Was mit ihm danach passiert, wird auch schon im Anime-Original Dragon Ball GT behandelt. Trotzdem ist Goku immernoch der Hauptcharakter. Wenn man eine neue Geschichte problemlos erzählen möchte, muss man die Zeit ein wenig zurückdrehen und eine Story aus der Vergangenheit oder Ähnliches behandeln...

Toriyama:
Dem stimme ich zu. Eher als merkwürdig mit der Zukunft weiterzumachen, oder noch tiefer vorzudringen, würde ich es lieber als so etwas wie eine eigenständige Episode entwickeln, die in der Zeit zurück geht und sagt: "Es gab diese und jene Story, mit diesem und jenem Gegner." Sie waren zwar nicht in dem Comic, aber derartige Dinge sind auch passiert. So in etwa. Ich denke das wäre wahrscheinlich besser.

Übrigens, Sensei, seit kurzem zeichnen Sie Comics mit Hilfe eines Computers. Hat sich Ihre Arbeitsgeschwindigkeit erhöht?
Toriyama:
Die Geschwindigkeit an sich hat sich nicht erhöht, aber ich verbrauche weniger Platz, also ist er eine große Hilfe. Ich arbeite immerhin in dem engsten Raum des Hauses. Besonders, weil ich dort auch Plastikmodelle baue. (lacht) Ich kann jetzt alles im Sitzen machen, also ist es viel einfacher. Ist digitale Technik auch zu den Animationsstudios vorgedrungen?

Nakatsuru: Als wir Dragon Ball Z produzierten verwendeten wir noch Cels für alles, aber jetzt benutzen wir statt Cels Computer für das Kolorieren. Wir müssen nicht auf das Trocknen der Farben warten, also ist die Kolorierungsstufe unglaublich schnell geworden.

Toriyama: Das Problem bei Computern ist: Wie gibst du deinen Illustrationen diesen besonderen Touch, oder zeigst ihre Essenz? Ich denke, dass es aus der Sicht unserer Arbeit in dieser Richtung noch viel zu tun gibt, trotzdem ist ein Zurück unmöglich.

Nakatsuru: Bei Ihren neuesten Illustrationen haben Sie selbst die Hauptlinien mit einem Graphik-Tablet gezeichnet, oder? Wie ist es, so zu zeichnen? Ich meine, ist es schwierig?

Toriyama: Es ist anders. Die Berühung zwischen Feder und Papier ist nicht vorhanden. Ich denke, dass sich eine Feder definitiv leichter bewegen lässt. Vielleicht liegt es auch an der Kraft, die man bei ihrer Verwendung aufbringen muss. Nicht nur das, bei einer Feder darfst du nicht versagen, also gibst du dein bestes. Um für Ausgewogenheit zu sorgen, sage ich aber in letzter Zeit zu mir selbst, dass das Wichtigste für einen Mangaka das Erzählen einer Geschichte ist, damit ich mich nicht so sehr für die Zeichnungen verbiege.

Nakatsuru:
Fertigen Sie jetzt auch alle Ihre Comics mit dem Computer an?

Toriyama:
Nein, Comics zeichne ich mit Feder und Papier, so wie schon immer. Ich denke, dass Comics mit einer Feder schneller zu zeichnen sind, wobei das Ausmalen und Schattieren danach mit dem Computer erfolgt. Meine Illustrationen fertige ich aber vollständig mit dem Computer an. Ich zeichne sogar die Linien auf einem Tablet. Bis zu einem bestimmten Zeitpunkt habe ich die Kanzenban-Illustrationen mit einer Feder gezeichnet, eingescannt und dann [digital] koloriert, aber auch das wurde langsam lästig, (lacht) also benutze ich jetzt nur noch das Tablet. Als ich anfing die Cover-Illustrationen für die Dragon Ball Kanzenban zu zeichnen, war es so lange her, dass ich nach meinen Federn suchen musste. Ich stellte das ganze Haus auf den Kopf und schrie: "Meine Zebra-Federn sind weg!!"

Nakatsuru: Im Ernst?!

Toriyama: Im Ernst. (lacht) Die ganze Tusche war sogar ausgetrocknet. (lacht) Man konnte leicht erkennen, wie lange ich überhaupt nicht gearbeitet hatte. (lacht)

Gibt es Episoden des Animes, die bei Ihnen einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben?
Toriyama:
Das wäre bei mir auf jeden Fall das Bardock-TV-Special. Es behandelt eine tragische Vergangenheit, und es hat mich wirklich bewegt. Also gab ich Bardock sogar einen kleinen Platz im Original-Comic.

Nakatsuru: Ich hätte nie daran gedacht, dass es so in den Comic zurückgeführt werden würde, also machte mich diese Szene sehr glücklich.

Der Anime-Staff wurde nicht im Vorfeld eingeweiht?
Nakatsuru:
Wurden wir nicht. Zu der Zeit wurden uns jede Woche ungetuschte Storyboards zugesandt, und wir waren überrascht: "Häh? Da ist eine Szene, die wir für den Anime gezeichnet haben, drin."

Toriyama: Bei dieser Episode dachte ich auch: "So war es also in der Vergangenheit." Es stellte Dinge für mich klar, also war es eine große Hilfe.

Ich habe gehört, dass der Anime-Staff die Information, dass "es nicht viele unterschiedliche Saiyajin-Gesichter gibt", weswegen Bardock genauso wie Goku aussieht, direkt von Ihnen bekommen hatte.
Toriyama:
Ja, das habe ich wahrscheinblich auch gesagt. (lacht) Ich habe jede Menge solcher ungeschriebener Regeln in meinem Kopf. Es gäbe zu viele Erklärungen, also baute ich das meiste davon nicht in den Comic ein, aber ich hatte diese Konzepte, weswegen das ganze nicht allzu häufig in sich zusammenbrach. Ich schrieb die Story aber aus dem Bauch heraus. Zum Beispiel hatte ich bei Vegeta in meinem Kopf schon beschlossen, dass "er wahrscheinlich so ist." Ich hatte aber keine Notizen hinterlassen.

Nakatsuru: Aber, Sensei, ich habe Ihre Notiz über "die Verbindung zwischen den Saiyajin und den ursprünglichen Bewohnern [des Planeten Vegeta], den Tsufurujin" gesehen.

Toriyama: Das ist dann wahrscheinlich eine, die ich für den Anime-Staff geschrieben habe.

Der von Nakatsuru erwähnte Rohentwurf.
Nakatsuru: Wir haben auch noch andere Character-Designs und Notizen von Ihnen erhalten, während wir die TV-Serien und Kinofilme produzierten. Auch bei Bardock: Ich hatte ihn designt, aber nachdem ich den ersten Rohentwurf gezeichnet hatte und ihn überprüfen ließ, Sensei, bekam ich das hier von Ihnen zurück:


Toriyama: Ah, also warst du das, Nakatsuru-kun!

Nakatsuru:
Bardocks Brustpanzer hat keine Schulter-Protektoren, weil der Regisseur, (Mitsuo) Hashimoto-kun, zu mir sagte: "Ich will mich an Akira Kurosawas Die Sieben Samurai orientieren." In der zweiten Hälfte dieses Films trägt Toshirō Mifunes Charakter nur den Brustpanzer seiner Rüstung über seiner nackten Haut. Deswegen hat Bardock keine Schulter-Protektoren.

Toriyama: Verstehe.

Sie zeichneten auch viele Kinofilm-Bösewichte, oder Sensei?
Toriyama:
Ich las das Drehbuch und bekam bestimmte Vorgaben von dem Anime-Staff, "auf diese Art", und dann designte ich sie.

Nakatsuru: Wissen Sie, ich habe ein paar dieser Original-Zeichnungen gesehen.

Toriyama: Ja, das stimmt. Ich habe sie direkt zu dir geschickt. (lacht)

Nakatsuru: Ich war überwältigt — "Das ist das Original!!" (lacht) Man spürt die Aura wirklich deutlicher bei der Original-Zeichnung. Wie legten Sie die Farben für die Bösewichte fest?

Toriyama:
Ich lege sie nach den Designs fest. Bei Piccolo dachte ich: "Ein grüner Mensch fühlt sich unnatürlich an, was gut ist." Im Allgemeinen würde ich sie aber einfach zeichnen und dann "Ich frage mich, welche Farbe ich ihnen geben soll" sagen.

Nakatsuru: Übrigens: Diese Frage habe ich mir zum Spaß ausgedacht, als ich überlegte: "Worüber sollen wir als nächstes reden?" Ich werde Sie Ihnen trotzdem stellen.
... Wie werde ich im Zeichnen so gut wie Sie, Sensei?

Toriyama: Nakatsuru-kun, soetwas sollte man mich nicht fragen, wenn man so gut ist wie du. (lacht) Wenn überhaupt, sollte ich dich fragen. Was mich bei einer früheren Unterhaltung überrascht hat, war, dass du, mit deinem zeichnerischem Talent, auf meine Frage "Willst du nicht etwas Eigenes zeichnen?" mit "Nein, mein Ziel ist es Charaktere von anderen perfekt zu zeichnen" geantwortet hast. War das nicht so?

Nakatsuru: Das stimmt. Mein Ziel ist es, Charaktere genauso zu nehmen, wie sie im Original sind, und sie in Bewegung zu versetzen. Obwohl das schwierig umzusetzen ist.

Toriyama: Nachdem ich das hörte, dachte ich: "Ah, er ist ein wahrer Meister seines Handwerks." Mangaka sind das Gegenteil: Eine der Grundlagen des Mangaka-Daseins ist es, andere so wenig wie möglich nachzuahmen.

Wie fügten Sie eine "Toriyama-Essenz" beim Zeichnen der Original-Charaktere für die Dragon Ball-Serie hinzu?
Nakatsuru:
Bei Ihren Illustrationen, Toriyama-sensei, sind die einzelnen Komponenten - vom Kopf bis zu den Fingernägeln - immer sehr durchdacht. Also nahm ich diese Komponenten und baute daraus eine Art Fotocollage und fügte zu dieser Frisuren oder Kleidung hinzu, die ich irgendwo gesehen hatte... so in der Art.

Toriyama: Ah, so mache ich es auch. Die Grundstruktur eines cool-aussehenden Charakters ist bereits vorgegeben, also kannst du sie nur durch unterschiedliche Frisuren oder Kleidungsstücke darstellen. Deswegen finde ich, dass Bösewichte einfacher zu zeichnen sind. Die Bösewichte aus Dragon Ball waren einfach zu zeichnen: Piccolo, Freeza, Majin Buu...

Nakatsuru: Was ist mit Cell?

Toriyama: Ah, ich denke, dass Cell ziemlich schwierig war. Er entstand ohne, dass ich mich zuerst auf etwas festgelegt hatte. Ich denke, dass es ein Fehler war, ihm Punkte zu verpassen. Ich gab sie ihm, weil den Illustrationen ohne sie etwas fehlte, aber dadurch musste ich jedes Mal mit einem Filzstift Punkte hinzufügen. Das war anstrengend.

Nakatsuru:
Das war auch beim Anime ein Problem. Besonders, weil wir für den Anime auch Schatten und Ähnliches auf die Punkte zeichnen mussten.

Toriyama: Igitt. (lacht)

Nakatsuru: Wahrscheinlich kamen sie bei uns, unabhängig von den Keyframe-Animatoren, nicht gut an. Mit "uns" meine ich, dass bei uns Animatoren, obwohl es ein Zusammengehörigkeitsgefühl gibt, trotzdem auch Konkurrenzdenken existiert, und sich die Situation mit mehreren Aufgaben verschärft... Eine große Anzahl an Schatten in ein Bild zu packen, und dann von uns zu verlangen, es zu animieren... das heizte die Stimmung noch weiter an.

Toriyama: Und dann, um es weiter aufzuschaukeln, auch noch Schatten auf Punkten...

Nakatsuru: Genau, aber, Sie, Toriyama-sensei, haben allein gearbeitet. War es nicht schwierig, motiviert zu bleiben?

Toriyama: Hmm, streng emotionslos, analytisch ausgedrückt war Arbeit für mich etwas, das ich in Abschnitte unterteilte. Es gab Teilbereiche, die ich wie eine uninteressierte Drittpartei zeichnete. Solange meine Motivation ein bestimmtes Niveau behielt, konnte ich meine Arbeit ohne allzu viel Stress erledigen. Es gab natürlich Teilbereiche, die ich nicht mochte (lacht), aber es war nicht so schwer wie bei Dr. Slump. Ich hatte mich im Grunde dazu entschlossen, eine respektable und unkomplizierte Story zu schaffen, an der Jungen Freude haben.

Was den Beginn von Dragon Ball betrifft, waren Kung-Fu-Filme das Grundmotiv, oder?
Toriyama:
Ja, erst einmal sah ich Enter the Dragon mit Bruce Lee, als ich noch ein Schüler war. Ich war davon so begeistert, dass ich ungefähr zehn Tage am Stück ins Kino ging.

Nakatsuru: Sie gingen jeden Tag?

Toriyama:
Das tat ich. (lacht) Ich sah ihn ungefähr drei Mal am Tag, und selbst jetzt sehe ich ihn mir als Video an. Als Film, den ich während dem Chaos des Erwachsenwerdens sah, hat er mich sehr stark beeinflusst.

Nach Enter the Dragon veränderte sich der Verlauf der Action-Filme stark, nicht wahr?
Toriyama:
Es gab einen Boom der Kung-Fu-Filme, und alle hatten "Dragon" im Titel. Ich dachte aber: "Etwas ist anders. Es fühlt sich wie ein billiger Abklatsch an." Ungefähr zu dieser Zeit sah ich Jackie Chan in Drunken Master und war wieder begeistert. Insgesamt muss ich diesen Film auch über 200 Mal angesehen haben.

Nakatsuru: Also kam Dragon Balls "Dragon" von Enter the Dragon?

Toriyama: Natürlich. Etwas, das mit Kung-Fu zu tun hat, muss "Dragon" dabei haben. Wenn nicht, so dachte ich, wäre es kein Kung-Fu. Häh? Ah, ich bin wie diese billigen Abklatsch-Filme. (lacht)

(Alle fangen an zu lachen)

Toriyama: Jedenfalls sagte mein Redakteur zu mir, als er herausgefunden hatte, dass ich Kung-Fu-Filme mag: "Wenn das so ist, wieso zeichnest du dann nicht einen Kung-Fu-Comic?" Ich antwortete ihm: "Die Dinge, die ich mag, und die, die ich in Comics zeichnen kann, sind nicht dieselben, also will ich das nicht." Dann stellte er aber einfach einen Zeitplan für mich auf und sagte: "Werde damit bis zu diesem Datum fertig." Wissen Sie, ich dachte nur: "Waaas?!" Ich zeichnete Dragon Ball von Beginn an mit dem Gedanken "Ich will aber nicht." (lacht) Während der [Manga-]Serienveröffentlichung verbrachte ich dementsprechend meine Zeit vor einer Deadline damit Plastikmodelle zu bauen oder andere Dinge zu erledigen. Erst ungefähr zwei Tage vor der Deadline fing ich mit der Arbeit an dem Storyboard an.

Nakatsuru: Was? An dem Storyboard?

Toriyama: Ich fing ungefähr um Mitternacht an, wurde um ungefähr sechs Uhr morgens mit dem Storyboard fertig und tuschte das ganze dann bis zum Nachmittag des folgenden Tages... ich war also wahrscheinlich nach ungefähr eineinhalb Tagen mit allem fertig.

Nakatsuru: Sie fertigten ihre Druckvorlage jede Woche in eineinhalb Tagen an? Das ist aber unglaublich schnell!

Toriyama: Na ja, ich habe eine Geschichte erzählt, also war es ziemlich einfach.

Nakatsuru: Sie schickten Ihre Storyboards mit einem Faxgerät an Toei Animation, nicht wahr, Sensei? — Die, die fast ausschließlich aus Rohentwürfen bestanden. Waren das die Storyboards, die sie in sechs Stunden gezeichnet hatten?

Toriyama: So ist es. Die Storyboars fungierten bei mir immer auch als Rohentwurf, weil sie so schwierig zu zeichnen sind. (lacht)

Nakatsuru: Es ist beeindruckend, dass sie das in nur sechs Stunden geschafft haben...

Toriyama: Beim Auftauchen eines neuen Charakters, oder Ähnlichem, dauerte es ein bisschen länger, aber, wenn die Design-Konzepte und die Story entschieden waren, waren es eineinhalb Tage.

Die Beliebtheit von Dragon Ball lebt wieder auf. Was denken Sie darüber?
Toriyama:
Natürlich bin ich glücklich.

Nakatsuru: Wieder an einem Dragon Ball-Projekt zu arbeiten weckt bei mir Erinnerungen daran, den Original-Comic herauszuholen und sich darin zu vertiefen.

Toriyama: Ich suchte auch nach den Tankōbon, um die Cover für die Kanzenban zu zeichnen. (lacht) Ich dachte: "Was für eine Geschichte ist es nochmal?" Ich las meinen eigenen Comic zum ersten Mal von Anfang bis Ende. Er hatte jede Menge Energie und war überraschend unterhaltsam. (lacht)

Ich denke, dass die Anzahl der Leser, die sagen, dass "Dragon Ball unterhaltsam ist", in Japan und weltweit weiter zunehmen wird. Vielen Dank, dass Sie sich heute für uns Zeit genommen haben.

(21. August 2003 in Toriyama-senseis Haus)
1Cashman - Der Krieger der Sparbüchse (貯金戦士キャッシュマン; Chokinsenshi Kyasshuman) ist eine drei Kapitel umfassende Manga-Serie von Akira Toriyama, die erstmals 1990 im V-Jump-Magazin abgedruckt wurde. Auf deutsch ist sie seit Mai 2014 in Band 1 der Toriyama Short Stories erhältlich. Eine längere Version der Serie wurde später von dem Autor Takao Koyama und dem Zeichner Katsuyoshi Nakatsuru, ebenfalls kapitelweise im V-Jump-Magazin, veröffentlicht. Zu dieser Version erschien in Japan 1998 ein Sammelband, die restlichen Kapitel wurden nie außerhalb der V-Jump veröffentlicht.

2Toriyama scheint von der Veranstaltung zum Start der englischsprachigen Shonen Jump zu sprechen bei der auch interviewt worden ist.

3Er scheint hier "Elastan" zu meinen.

4Ein dunkles Gelb, fast Orange, das in RGB durch #f8b500 oder (248, 181, 0) repräsentiert wird. Es ist heller als die Farbe, die im Anime verwendet wird, weil (wie auf Seite 195 desselben Buchs erklärt wird) es zu dieser Zeit keine passende Cel-Farbe gab. Die Komplementärfarbe dazu ist ein strahlendes Azurblau, das der Farbe, die Toriyama für Gokus Obi, Schweißbänder und Unterhemd benutzte, ähnelt.
 




Quelle: kanzenshuu.com

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