Distanzierung von geplantem »Dragon Ball Themenpark« in Saudi-Arabien
Hiermit distanziert sich diese Webseite (bratpfannenberg.com) ausdrücklich von Toei Animations Vorhaben, einen Dragon Ball-Freizeitpark in Saudi-Arabien zu errichten, und rät dringend davon ab, diesen nach dessen Fertigstellung zu besuchen. Dies ist zwar eine Dragon Ball-Fanseite, aber auch als Dragon Ball-Fan muss man nicht alles unterstützen, was von offizieller Seite durch Lizenzinhaber unternommen wird.
In einer Pressemitteilung wurde letzte Woche eine langfristige Zusammenarbeit zwischen Toei Animation und der Qiddiya Investment Company (QIC) bekannt gegeben. Der Themenpark, der innerhalb dieser Zusammenarbeit entstehen soll, wird von dem US-amerikanischen Unternehmen Falcon’s Creative Group gestaltet. Die QIC gehört zu 100% dem Public Investment Fund, der wiederum unter der Kontrolle der saudi-arabischen Regierung steht. Systematische Diskriminierung, Erniedrigung und Entmenschlichung bestimmter Personengruppen (z.B. von Frauen, queeren Menschen, Migrant*innen, Jüd*innen, Journalist*innen) sind fester Bestandteil der saudi-arabischen Politik. Der geplante Dragon Ball-Freizeitpark soll ganz offensichtlich von diesen und weiteren Menschenrechtsverletzungen ablenken und die saudische Regierung fälschlicherweise als weltoffen, gastfreundlich und fortschrittlich darstellen. Es ist zutiefst bedauernswert, dass sich Toei Animation für so eine Image-Kampagne einspannen lässt, Dragon Ball dafür instrumentalisieren lässt, und es dadurch als normal erscheinen lässt mit menschenfeindlichen Regierungen zu kooperieren. Toei Animation arbeitet bereits seit 2017 mit dem saudi-arabischen Unternehmen Manga Productions an Anime-Projekten. Manga Productions ist ein Tochterunternehmen der Prince Mohammed bin Salman Foundation (MiSK), also ebenfalls eng mit der saudi-arabischen Regierung verknüpft.
Weitere Gründe, dem totalitär regierten Königreich Saudi-Arabien fernzubleiben, liefert das Auswärtige Amt der deutschen Bundesregierung:
Homosexuelle Handlungen sind in Saudi-Arabien strafverfolgt und auch gesellschaftlich nicht akzeptiert.
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Stockhiebe und sonstige Körperstrafen werden mit abnehmender Tendenz verhängt.
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Prostitution, homosexuelle Handlungen und außerehelicher Geschlechtsverkehr werden in Saudi-Arabien nach Ermessen des Richters mit Geldstrafe und/oder Freiheitsentzug bestraft, ggf. kann auch die Todesstrafe verhängt werden.
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Unverheirateten Frauen wird angesichts möglicher rechtlicher Konsequenzen dringend von einer Entbindung in Saudi-Arabien abgeraten.
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Die Sozialen Medien werden streng überwacht. In jüngerer Vergangenheit wurden zahlreiche – auch ausländische – Personen aufgrund als kritische empfundener Äußerungen zu teils hohen Freiheitsstrafen verurteilt. Auch das einfache Weiterleiten von Nachrichten mit politischen Inhalten oder das Weiterverbreiten als kritisch empfundener Inhalte kann zu Verhaftungen und hohen Freiheitsstrafen führen.
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Zur Frage der Einreise nach Saudi-Arabien mit einem Pass, der israelische Einreisestempel enthält, wird um direkte Kontaktaufnahme mit der Botschaft Saudi-Arabiens in Berlin gebeten.
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In Einzelfällen ist es in Mitgliedsstaaten des Golfkooperationsrats vorgekommen, dass dort ansässige deutsche Staatsangehörige an der Ausreise gehindert wurden.
Ähnliches ist auch beim österreichischen Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten über Saudi-Arabien zu lesen:
[...] Weiters ist die Einreise für Reisende mit einem israelischen Einreisestempel oder einem israelischen Visum im Reisepass nicht möglich.
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Zu beachten wäre, dass bereits potentiell als Kritik an oder Beleidigung von Saudi-Arabien und des Islams (Regierung bzw. Behörden; König, Kronprinz und Königliche Familie; Kultur und Glaube) zu verstehende Äußerungen bzw. Veröffentlichungen in (sozialen) Medien zu langen Haftstrafen führen können, auch wenn diese Äußerungen/Veröffentlichungen bereits lange zurückliegen und außerhalb Saudi-Arabiens getätigt wurden.
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Zeichen der sexuellen Zuneigung in der Öffentlichkeit sind verboten. Unverheiratete Touristinnen können nun allein oder mit Partnern in saudischen Hotelzimmern nächtigen. Prostitution und homosexuelle Handlungen werden mit Freiheitsentzug oder Stockschlägen bestraft; in gewissen Fällen wurde sogar die Todesstrafe verhängt.
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Die strafrechtlichen Bestimmungen werden sehr rigoros gehandhabt; der Hilfestellung durch die österreichische Botschaft sind häufig Grenzen gesetzt.
Das britische Foreign, Commonwealth & Development Office (FCDO) warnt seine Bürger*innen ebenfalls:
Ihnen könnte die Einreise nach Saudi-Arabien verweigert werden, wenn Ihr Reisepass offenbart, dass Sie schon einmal nach Israel gereist sind oder in Israel geboren worden sind.In diesem Sinne ist es geradezu makaber und grotesk, wie sich Toei Animation vorstellt, dass sich Touristen aus der ganzen Welt an diesem »Vergnügungspark« erfreuen sollen.
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Wenn Sie als Frau mit einem saudischen Staatsbürger verheiratet sind, müssen Sie um Saudi-Arabien verlassen zu können, eine Rückkehr-Erlaubnis oder eine endgültige Ausreise-Erlaubnis von Ihrem Ehemann einholen. Dies gilt auch für Kinder von saudischen Staatsbürgern.
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Öffentliche Demonstrationen sind illegal. Meiden Sie jeden Protest oder Demonstration und folgen Sie den Anweisungen der lokalen Behörden.
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Sie sollten auch keine Kleidung mit Symbolen oder Sprüchen tragen, die als politisch verstanden werden und zu einer Verhaftung führen können.
[...]
Drogenhandel oder -Schmuggel kann zu einer Verurteilung zum Tode führen.
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Sex außerhalb der Ehe und Ehebruch ist illegal, auch für Touristen. In den ernstesten Fällen (wenn zum Beispiel saudische Staatsbürger involviert sind) können Freiheitsentzug oder Deportation als Strafe verhängt werden.
[...]
Es ist illegal online irgendetwas zu posten, dass als Kritik, Beleidigung oder Verspottung...
- der saudi-arabischen Regierung oder dessen Behörden
- des Königs, des Kronprinzen oder der royalen Familie
- der Kultur und des Glaube des Landes
... verstanden werden kann.
Sie könnten eine lange Gefängnisstrafe erhalten, selbst für Posts die Sie vor vielen Jahren außerhalb von Saudi-Arabien getätigt haben.
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Wenn Sie festgehalten werden und konsularische Unterstützung benötigen, wird Sie Personal der britischen Botschaft besuchen sobald es Kenntnis von Ihrem Fall erlangt. In manchen Fällen wurde dem Personal der britischen Botschaft ein sofortiger Besuch verweigert, oder nur beschränkter Zugang wurde gewährt.
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Gleichgeschlechtliche Beziehungen sind illegal, rechtliche Schritte sind jedoch selten. Alle Paare sollten sich den lokalen Bräuchen bewusst sein und es vermeiden öffentlich Zuneigung zu zeigen.
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In Saudi-Arabien wird es nicht anerkannt transgeschlechtlich zu sein. Transgeschlechtliche Menschen könnten auch mit Schwierigkeiten bezüglich Dresscode und Zugang zu medizinischer Versorgung konfrontiert werden.
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